Um meinem Frust etwas Luft zu machen und das in einer möglichst “sinnvollen” Form, schreibe ich doch einfach mal darüber, wie es dazu kam, dass wir Pfingsten nicht wie geplant am Strand mit unserem Wohnmobil (wieso und wann wir die Idee hatten, könnt Ihr hier lesen) verbringen können. Dazu muss ich vorab ein wenig ausholen mit der Vorgeschichte.
Februar: das Womo muss wie jedes Jahr zum TÜV. Bei einem 20 Jahre alten Wagen sollte man immer Komplikationen in Betracht ziehen, aber Probleme sind aktuell nicht bewusst aufgefallen und die letzten Jahre war bis auf kleinere Mängel immer alles in Ordnung. Da auch unter anderem noch die Wartung der Alde Heizung und ein Ölwechsel anstand, um den Wagen rundum fit für den im April anstehenden Urlaub zu machen, sollte alles in einem Abwasch erledigt werden und wir brachten ihn zum Caravanpark Spann…an, wo wir auch in den vorigen Jahren schon einige Arbeiten und TÜV Prüfungen hatten erledigen lassen. Dieses Mal lief es leider nicht so gut, der offensichtlich ganz penible (oder schlecht gelaunte?) Prüfer vom TÜV Nord bemängelte den Unterboden, defekte Lichter und Steinschläge in der Frontscheibe. Okay; die beiden erstgenannten Mängel lassen sich beheben, aber von welchem Steinschlag ist die Rede???
März: da die Werkstatt keine Kapazitäten hatte, die Reparaturen direkt zu beheben, holten wir den Wagen erstmal wieder zurück und vereinbarten einen neuen Termin. Der so genannte Steinschlag (den man wirklich nur nach langer, akribischer Suche und dem passenden Lichteinfall mit bloßem Auge so gerade eben erahnen konnte) stellte sich als zwei winzige Punkte heraus. Jede tote Fliege, die während einer Fahrt auf der Scheibe landet, würde die Sicht mehr einschränken als diese Punkte.
Nun gut, es musste ja leider jetzt trotzdem gemacht werden, also ging der Wagen Mitte des Monats zurück in die Werkstatt. Allerdings ergaben sich dort weitere Unannehmlichkeiten, auf die ich jetzt im Detail nicht komplett eingehen möchte. Nur die Kurzfassung: Spann…an war nicht in der Lage, effektiv am Wagen zu arbeiten (er stand über Tage hinweg nur auf dem Hof, ohne dass etwas gemacht wurde) und sich um die Besorgung einer neuen Scheibe (ja, der “Schaden” konnte nicht anders als durch einen kompletten Austausch behoben werden, weil Sichtbereich und so…) zu kümmern, obwohl wir rechtzeitig bekannt gegeben hatten, dass alles fertig gestellt sein muss, bis wir im April (ab Ostern, die Aufenthalte waren schon gebucht) in den Urlaub fahren. Also machten wir Druck, dass alle anderen Arbeiten (die sich mittlerweile auch schon wieder ca. zwei Wochen hingezogen haben) so schnell wie möglich erledigt werden sollten und wir uns selber anderweitig um die Scheibe kümmern. Diesbezüglich hatten wir Erfolg bei der Firma junited Autoglas, die sich vom ersten Tag an vorbildlich darum bemüht haben, uns schnellstmöglich eine neue Scheibe zu besorgen, um diese noch rechtzeitig einbauen zu können.
April: doch dann kam der nächste Rückschlag. Der Lieferant der Scheibe hatte Mist gebaut und die Scheibe irgendwo im Ausland durch die Weltgeschichte gefahren (wie genau das passieren konnte, bleibt bis heute ein Rätsel), so dass diese ca. 2-3 Wochen nach Versendung immer noch nicht angekommen war. Also stand fest, dass es vor unserem Urlaub mit dem Einbau nicht mehr klappen konnte, der Steinschlag selber aber ja keinerlei Einschränkungen oder Gefahr darstellen sollte. Nun musste ja trotzdem noch ein neuer TÜV her, den wir dann eigenständig durchführen ließen und “überraschenderweise” auch problemlos erhalten haben. Es war also nicht nur unsere subjektive Empfindung, dass die Bemängelung dieser zwei winzigen Punkte absolut lächerlich war, sondern der Prüfer bei der Dekra bestätigte das ebenso.
Mai: nachdem die Scheibe dann doch nach langer Reise irgendwann am Ziel angekommen war, sollte einem Austausch eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Der Wagen ging übers Wochenende zu junited und sollte am Montag dann wieder abgeholt werden. Nur leider stellte sich – nachdem die alte bereits entfernt wurde – heraus, dass die neue Scheibe gar nicht passte, sondern an beiden Seiten ca. 3 cm zu breit war! Ein erneuter Fehler des Lieferanten bei der Materialauswahl, der diesen aber leider nicht einsehen wollte und das zog nun erstmal zähe Verhandlungen zwischen den beiden zuständigen Parteien nach sich. Und die erneute Suche nach einem alternativen Lieferanten gestaltete sich leider auch langwierig und zog sich bis jetzt noch hin. So kam es nun also dazu, dass eine (hoffentlich) passende Scheibe erst diese Woche – zwei Tage vor eigentlich geplanter Abfahrt nach Dänemark – geliefert wurde und erst in der Woche nach Pfingsten eingebaut werden kann.
Heute: abgesehen von den Kosten, die wir durch eine nicht stornierbare Buchung vorab nun für nichts haben, ist es natürlich auch deprimierend, den tollen Ausflug nicht wahrnehmen zu können. Irgendwie hatte man ja doch noch bis zum letzten Moment auf eine positive Wendung gehofft. Und am meisten ärgert mich, dass man selber komplett macht- und schuldlos an der Entstehung dieses ganzen Verlaufs ist, der eben eigentlich absolut unnötig gewesen wäre und mir mittlerweile sogar ein wenig die allgemeine Lust auf eine erneute Reise genommen hat… Ich hoffe aber trotzdem, dass wir damit für dieses Jahr mit den Pechsträhnen am Wohnmobil durch sind und dann Ende Juni wieder den nächsten Urlaub antreten und genießen können.
Oh man was eine blöde, verzwickte Geschichte. Wenn man selber nichts dafür kann, umso unangenehmer. Da hilft nur „annehmen, was man selbst nicht ändern kann“ und sich umso mehr freuen, wenn das Thema erledigt ist.
Schöne Pfingsten auf jeden Fall
Liebe Grüße
Dani